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HV... Hauptvortrag
NV... Nebenvortrag
WS... Präsenz-Workshop
WEB... Online-Workshop (Referent:in Online), wird tw. vor Ort gestreamt, wenn gekennzeichnet
Freitag, 04.10.2024 |
ab 12:45 | Registrierung |
13:30 Uhr | Begrüßung |
13:45-15:00 Uhr |
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Raus aus den autistischen Welten, rein in die Inklusion - geht das? Ergebnisse der Teilhabeforschung und wissenschaftliche Erkenntnisse zur Inklusion von Menschen mit Autismus
Univ.-Prof. Hon.-Prof. Dr. Reinhard Markowetz |
HV01
13:45-15:00 Uhr
Der Hauptvortrag verweist nüchtern auf das Leben von Menschen aus dem Autismus Spektrum zwischen Aussonderung und Integration und wirft zugleich die Frage auf, ob Autist:innen überhaupt ihre Welt verlassen und stattdessen inkludiert werden wollen.
Theorien rund um das Selbst und Selbstbestimmung helfen diese Ambivalenzen zu verstehen, einzuordnen und zu erklären. Theorien wie die von Deci und Ryan (2000) unterstreichen die Bedeutung von Autonomie und sozialer Eingebundenheit für alle Individuen, unabhängig von ihrer neurologischen Vielfalt. Auch Menschen im Autismus-Spektrum haben eine soziale Identität, ein fundamentales Bedürfnis nach Zugehörigkeit, sozialer Akzeptanz und Autonomie, auch wenn es dem Konzept der Neurodiversität folgend dafür neben der egalitären Anerkennung ihres So-Seins ein unterstützendes Umfeld braucht.
Der Welttag zur Sensibilisierung für Autismus, erstmals 2008 auf Grundlage einer Resolution der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, fordert seitdem eine Umkehr im Wahrnehmen, Denken und Handeln. Statt autistische Menschen zu "heilen" oder in kompensatorischer Absicht mit aller Macht therapeutisch zu „normalisieren“, gilt es jeden Menschen aus dem Autismus Spektrum vorbehaltlos zu akzeptieren und zu unterstützen sowie Teilhabe und Inklusion erleben zu lassen, um chancengleich sein volles Potenzial entfalten und ein autonomes sowie erfülltes Leben in sozialer Integration führen zu können.
Im Rückgriff auf Ergebnisse und Erkenntnisse der Teilhabeforschung und Studien zur Inklusion autistischer Schülerinnen und Schüler belichtet der Impulsvortrag diese Zusammenhänge und diskutiert die Chancen und Herausforderungen der schulischen Inklusion von Menschen aus dem Autismus Spektrum. Wenn es stimmt, dass wir nicht für die Schule, sondern dort über viele, prägende Jahre hinweg für das Leben lernen, dann ist mit Nachdruck zu fragen ob, unter welchen Bedingungen und wie sich Schulen zu Autismus freundlichen Schulen entwickeln müssen und Lehrkräfte aller Schulen neurodiversitätssensible Lern- und Bildungsprozesse im Unterricht didaktisch gestalten können sollten, damit diese Schüler:innen allmählich ihre autistischen Welten verlassen und mehr Inklusion wagen!
Univ.-Prof. Hon.-Prof. Dr. Reinhard Markowetz
15:00-16:15 Uhr |
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Herausforderung Diagnostik: Autismus-Spektrum, mögliche Zusatzdiagnosen oder Differentialdiagnosen – Blick aus der diagnostischen Praxis
Mag.a Sonja Metzler |
HV02
15:00-16:15 Uhr
Handelt es sich um das Autismus-Spektrum, sind zusätzlich zum Autismus noch weitere Diagnosen zutreffend, falls ja, welche – oder liegt doch eine Differentialdiagnose vor? Diese Fragen beschäftigen Diagnostiker:innen als auch behandelnde Personen. Zur diagnostischen Unsicherheit tragen unter anderem bereits im Kindes- und Jugendalter entwickelte Kompensations-, Anpassungs- und Maskierungsstrategien bei, welche die autistische Grundsymptomatik erschwert, erkennen lassen. Auf dem Weg ins Erwachsenenalter werden die Strategien zum Umgang mit individuellen (sozialen) Unsicherheiten und Schwierigkeiten oft noch weiter verfeinert, was die autistischen Verhaltensweisen häufig noch weniger sichtbar macht. Infolge wird das Autismus-Spektrum als Basis oftmals übersehen oder hinter den augenscheinlichen Zusatzdiagnosen nicht erkannt. Anhand praktischer Beispiele vom Kindes- bis zum Erwachsenenalter werden relevante Aspekte des Diagnoseprozesses beleuchtet.
Mag.a Sonja Metzler
16:15-16:45 Uhr | Pause |
16:45-18:00 Uhr |
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Soziale Kommunikation: Kernsymptom und zentraler Wirkfaktor bei Kindern im Autismusspektrum
Priv.-Doz. Dr. Daniel Holzinger |
HV03
16:45-18:00 Uhr
Herausforderungen im Bereich der Sozialen Kommunikation stellen das herausragende Definitionsmerkmal von Autismus dar. Nach einer Definition von Sozialer Kommunikation wird deren physiologische Entwicklung illustriert. Der folgende Teil des Vortrags stellt den Domino-Effekt von sozialer Kommunikation auf vielfältige menschliche Entwicklungsdimensionen und insbesondere auf die Infrastruktur des Lernens bei Kindern mit Autismus dar. Damit wird zugleich die zentrale Rolle des Ansetzens an sozialen Kommunikationsfertigkeiten insbesondere in der frühen Intervention begründet. Schließlich werden Therapieansätze mit einer Fokussierung auf Sozialer Kommunikation im Sinne eines ressourcenorientierten Stufenmodells, wie es im Linzer Autismuskompetenzzentrum umgesetzt wird, beschrieben.
Priv.-Doz. Dr. Daniel Holzinger
18:00-19:15 Uhr |
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Understanding Social Stories: Why Social Stories Matter („Social Stories” verstehen: Warum „Social Stories“ wichtig sind)
Carol Gray |
HV04
18:00-19:15 Uhr
Carol Gray
19:15-20:30 Uhr | Get Together |
19:30-20:00 Uhr |
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Buchpräsentation von Birgit Kubik zum Buch „In Seinem Element … Der ganz normal-verrückte Alltag mit unserem autistischen Sohn“
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19:30-20:00 Uhr
Es wird auch vor Ort die Möglichkeit direkt von Frau Kubik das Buch zu erwerben.
Samstag, 05.10.2024 |
09:00 Uhr | Begrüßung |
09:15-10:15 Uhr |
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Making Friends: Strategies to improve social understanding and friendship skills (Freundschaften schließen: Strategien zur Verbesserung des sozialen Verständnisses und der sozialen Fähigkeiten)
Prof. Dr. Tony Attwood |
HV05
09:15-10:15 Uhr
Content in English:
The presentation will explore the four stages in the development of friendships for typical children and outline some of the challenges experienced by autistic children in making and keeping friendships. The content will include a description of the social curriculum for teachers and parents and also focus on the friendship characteristics and experiences of autistic girls. Relevant research studies will also be included with an emphasis on the difficulties for autistic teenagers in terms of their loneliness and lack of connection. The presentation will also include information on a range of resources for parents and teachers.
Der Hauptvortrag wird auf Englisch abgehalten. Um auch Fachbegriffe treffsicher erfassen zu können, übersetzt live zum gesprochenen Text eine Software das Gesagte auf Deutsch. Dieser Text kann im Video eingeblendet werden!
Inhalt auf Deutsch:
Im Fokus des Vortrags stehen die die vier Phasen der Entwicklung von Freundschaften bei neurotypischen Kindern sowie das Herausarbeiten der Herausforderungen, die autistische Kinder beim Schließen und Erhalten von Freundschaften erleben. Beschrieben wird eine Art soziales Programm für Lehrkräfte und Eltern, in dem auch die Erfahrungen aus der Arbeit mit autistischen Mädchen und deren Gestaltung von Freundschaften einfließt. In der Darstellung werden auch aktuelle Forschungsergebnisse einbezogen, wobei der Schwerpunkt auf den Schwierigkeiten autistischer Teenager in Bezug auf Einsamkeit und dem Mangel an Beziehungen liegt. Tony Attwood wird auch Informationen über eine Reihe von Ressourcen für Eltern und Lehrer:innen zur Verfügung stellen.
Der Referent wird online dazugeschalten.
Prof. Dr. Tony Attwood
10:15-10:45 Uhr | Pause |
Block 1 (Auswahlmöglichkeit: Workshop oder Vortrag)10:45-12:15 Uhr |
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Kognitive und neurobiologische Besonderheiten bei ASS
Jonathan Arkhurst, B.A., MSc. .. leider ausgebucht |
Block 1
NV01
10:45-12:15 Uhr
In diesem Vortrag sollen die neurobiologischen Grundlagen des Autismus durch die Betrachtung verschiedener Erscheinungsbilder und Verhaltensweisen analysiert werden. Es wird die Frage behandelt, welche Mechanismen diesen zugrunde liegen und wie sie in Diagnostik und Therapie einfließen können. Durch die Nutzung neuer Modelle und Erkenntnisse aus der Neurobiologie, einschließlich der Funktionsweise verschiedener Hirnregionen und der Rolle von Neurotransmittern, zielt der Vortrag darauf ab, die vielfältigen Ausprägungen des Autismus besser zu verstehen und einzuordnen.
Jonathan Arkhurst, B.A., MSc.
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Elternarbeit mit Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung
Oliver Eberhardt Präsenz-Plätze leider ausgebucht |
Block 1
WEB01
10:45-12:15 Uhr
In diesem online Workshop sollen Wege entwickelt werden, wie wir Therapeut:innen Eltern von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung besser verstehen können, damit sich eine gelingende therapeutische Elternarbeit entwickeln kann.
Die Eltern müssen ihre Kinder häufig intensiver und zeitlich umfänglicher unterstützen. Zudem ist es für Eltern schwieriger, die mentalen inneren Zustände der Kinder durch deren andersartige Wahrnehmungs- und Denkweise zu erkennen. Hinzu kommt, dass die impliziten Beziehungserwartungen und -wünsche der Eltern häufig in einem Ausmaß verletzt werden, dass sie diese nicht mehr mit Coping-Strategien überwinden können. Dies kann zu massiven Beziehungskonflikten führen. Erst wenn Therapeut:innen ein Verständnis für die spezifische und komplexe Situation der Eltern entwickeln, können sich die Eltern in ihrer Situation verstanden fühlen.
Da die Eltern sich in der Öffentlichkeit häufig nicht verstanden fühlen und zudem häufig beschämende Zurückweisungen und Blicke erfahren, ist dies eine Voraussetzung, damit eine vertrauensvolle therapeutische Elternarbeit entstehen kann. Die Unterscheidung, welche Anteile der oft sehr ungewöhnlichen Beziehungsmuster vorwiegend durch das autistische Kind und welche vorwiegend durch die Verletzung der Eltern bedingt sind, ist notwendig, um zielgerichtet Veränderungen zu initiieren. Fallbeispiele aus der therapiebegleitenden Elternarbeit geben einen Einblick in die mentalisierungsbasierte Vorgehensweise.
Oliver Eberhardt
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Stress und Trauma bei Menschen mit ASS
Wiebke Hinz Präsenz-Plätze leider ausgebucht |
Block 1
WEB02
10:45-12:15 Uhr
Wie kann ich irritierende Reaktionen meiner Klient:innen oder herausforderndes Verhalten besser verstehen und einordnen? Was unterscheidet bzw. verbindet Stress- oder Trauma-ausgelöste Reaktionen?
Wie gehe ich mit meinen eigenen Reaktionen und erlernten Verarbeitungsstrategien bei Stress um? Wie erkenne ich diese stressauslösenden und aufrechterhaltenden Mechanismen im gesamten System von z.B. Klient:in, Familie, Schule Therapeut:in etc.? Wie kann ich mit dem/der Klient:in und dem Bezugssystem arbeiten? Wie kann ich in diesem Kontext für mich sorgen und mich abgrenzen? Muss ich alles unter einen Hut bringen, schaffen und alle versorgen?
Diese und weitere Fragen wird die Referentin im Rahmen dieses online Workshops erörtern und beantworten.
Wiebke Hinz
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Mangelnde Impulskontrolle, Impulsdurchbrüche und aggressive Verhaltensweisen
Mag.a Rosemarie Dressler .. leider ausgebucht |
Block 1
WS01
10:45-12:15 Uhr
Zielgruppe:
Pädagog:innen, Therapeut:innen und alle Helfer:innen (z.B. persönliche Assistent:innen im Kindergarten, Pflichtschulbereich und als Freizeitbetreuung von Kindern und Jugendlichen mit ASS im Alter zwischen 4 und 15 Jahren)
Ziele des Workshops:
• Ursachen für das Auftreten mangelnder Impulskontrolle erklären
• Bewusstsein der Betroffenen für ihr eigenes Verhalten schaffen
• Frustrationstoleranz erhöhen
• Hilfestellungen im Akutfall vorstellen
• Pläne für die Langzeitbetreuung erstellen
• Teamarbeit und Ressourcen des Helfersystems etablieren
Inhalt des Workshops:
Kinder und Jugendliche mit ASS reagieren wegen ihrer besonderen Form der Wahrnehmung und ihrer Angst vor Veränderung nicht schnell genug auf komplexe Anforderungen und empfinden Aufträge als Druck. In der Folge verstärken sich Unsicherheit und Angst und Betroffene zeigen ein sozial inadäquates Verhalten. Es können eine Vielzahl an körperlichen Symptomen wie motorische Unruhe, Schreien, oder panikartiges Atmen auftreten, die oft Vorstufen von aggressiven Verhaltensweisen sein können. Durch gezielte Intervention können diese umgelenkt werden, damit eine weitere Eskalation zur Fremd- und Selbstverletzung verhindert werden kann.
In diesem Workshop wird die Pathogenese dieses Verhaltensmusters dargestellt und analysiert. Es werden Strategien aufgezeigt, wie sich Betroffene aus eigenen Fähigkeiten und Stärken Abhilfe verschaffen können. Zusätzlich wird jedoch auch der Fokus auf das "Helfer:innen-System" gelegt - wie können diese adäquat und hilfreich reagieren wie zum Beispiel: wann und wie können Unterbrechungen gelingen. Diese und noch etliche andere Interventionen und Reaktionen sollen zur eigenen Kompetenzsteigerung und zu einer verständnisvollen, fördernden Unterstützung beitragen.
Mag.a Rosemarie Dressler
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Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen bei Kindern im Autismus-Spektrum
Mag.a Yvonne Laminger Mag.a Patricia Zaccarini .. leider ausgebucht |
Block 1
WS02
10:45-12:15 Uhr
Aufgrund der veränderten Wahrnehmung haben viele Kinder im Autismus-Spektrum Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation. Deshalb erleben sie in diesen Situationen Stress und verspüren große Anspannung. Dies kann zu herausfordernden Verhaltensweisen im Alltag führen.
In diesem Workshop sollen unterschiedliche Interventionen und Auslöser für Verhaltensweisen vorgestellt und Strategien für die Prävention erarbeitet werden. Ziel ist es, herausforderndes Verhalten besser einschätzen und Entstehungszusammenhänge beurteilen zu können. Ebenso wird es die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch über den Umgang mit Kindern im Autismus Spektrum geben.
Mag.a Yvonne Laminger
• Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin mit Spezialisierung in der Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie
• Leitet das pädagogisch-psychologische Zentrum PÄPSY in Wien und begleitet Kinder, Jugendliche und deren Familien zu diversen psychologischen Fragestellungen
• Als Dozentin an der VHS Wien, PH Wien X und in der Weiterbildung von Pädagog:innen tätig
Mag.a Patricia Zaccarini
• Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin mit Spezialisierung in der Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie
• leitet das pädagogisch-psychologische Zentrum PÄPSY in Wien und begleitet Kinder, Jugendliche und deren Familien zu diversen psychologischen Fragestellungen
• als Dozentin an der VHS Wien, PH Wien X und in der Weiterbildung von Pädagog:innen tätig
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Comic Strips, Social Stories, Alternativ-Pläne und mehr - Praxistools im Supportkontext Kommunikation, Interaktion und Emotion
Mag.a Elke Ravelhofer, BEd. .. leider ausgebucht |
Block 1
WS03
10:45-12:15 Uhr
Unlogisch, neu, ungewohnt, unklar, ...
Viele Situationen oder Abläufe im Alltag fordern autistische Menschen besonders bzw. lassen sie und ihr Umfeld fragend zurück.
Wie gehe ich mit dem Blabla der Anderen um?
Was bedeutet „ein Auge drauf werfen“?
Was ist in der Pause los? Warum ist jetzt alles anders?
Was mache ich, wenn ich es nicht schaffe? U.v.m. ...
Hilfreich erweisen sich im Umgang mit diesen Themen vor allem (visuell unterstützte) Materialien/Herangehensweisen, die sich individuell adaptieren lassen und so fokussierten Support darstellen können.
In diesem Workshop werden Sie sich mit diversen Umsetzungsmöglichkeiten praxisnah auseinandersetzen.
Mag.a Elke Ravelhofer, BEd.
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Nonverbal - was jetzt? Wege zur Kommunikation
Mag.a Petra Ipsits-Lindner .. leider ausgebucht |
Block 1
WS04
10:45-12:15 Uhr
Soziale Kommunikation ist ein Teilbereich, der für die Diagnose Autismus-Spektrum maßgebend ist. Sich mitzuteilen und mit jemanden zu kommunizieren ist jedoch essentiell, seine Bedürfnisse zu äußern eine wichtige Fähigkeit, die Kinder von klein auf erlernen. Bei Kindern im Autismus-Spektrum ist dies meistens eingeschränkt und die Entwicklung der Sprache verzögert oder nicht vorhanden. Dennoch gibt es verschiedene Unterstützungen, damit Kinder lernen, ihre Bedürfnisse zu äußern.
In diesem Workshop soll:
- die Bedeutung der Bedürfnisäußerung bewusstgemacht werden
- Unterschiedliche Methoden als Alternative zur Sprache vorgestellt werden
- Ideen zum Start einer adäquaten Bedürfnisäußerung in der Praxis/im Alltag mitgegeben werden
Nicht „nur“ Sprache bedeutet Kommunikation!
Mag.a Petra Ipsits-Lindner
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Wer? Wie? Was? Warum? Selbsthilfegruppen für Menschen im Autismus Spektrum - Aus dem Nähkästchen geplaudert
Mag.a Carmen Viereckl .. leider ausgebucht |
Block 1
WS05
10:45-12:15 Uhr
Im Workshop berichtet Mag.a Carmen Viereckl persönliche Erfahrungen aus der Selbtshilfegruppe für Menschen mit hochfunktionaler Autismus-Spektrum-Störung. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf den Anfängen der Gruppengründung und wie sich diese im Laufe der Zeit weiter entwickelt hat. Betroffene kommen auch selbst zu Wort und berichtet aus ihrer ganz persönlichen Sicht, was die Gruppe für sie bedeutet und welche Erfahrungen sie dort bisher gemacht haben.
Der Workshop soll inspirieren und Mut machen, eigene Gruppen in der Region ins Leben zu rufen. Menschen mit ASS profitieren in ganz besonderem Maße am Austausch mit Gleichgesinnten und gerade für Erwachsene sind Angebote noch sehr dünn gesät.
Mag.a Carmen Viereckl
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Die unsichtbaren Mädchen im Autismus-Spektrum: Maskieren und Camouflage
Dr.in Brita Schirmer .. leider ausgebucht |
Block 1
WS06
10:45-12:15 Uhr
Das Geschlechterverhältnis Jungen : Mädchen bei diagnostizierten Menschen im Autismus-Spektrum beträgt 4 : 1. Warum ist das so?
Bei einigen Krankheiten und Störungen wissen wir, dass sich die Symptome bei den Geschlechtern unterscheiden können. Das ist ein Teil der sogenannten Gendermedizin. Diese Unterschiede finden wir auch bei Menschen im Autismus-Spektrum. Bei der Beschreibung der Symptome einer Autismus-Spektrum-Störung hat man sich vor allem auf Beobachtungen an Jungen und Männern gestützt. Das weibliche Geschlecht rückt erst seit wenigen Jahren in den Fokus.
In diesem Workshop wird erklärt, welche Hypothesen es zum Geschlechterverhältnis gibt und wie sich die Symptomatik von Mädchen und Jungen tendenziell unterscheidet. Beides hängt miteinander zusammen. Es werden Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten für die Gestaltung des Alltags und von Fördersituationen speziell von Mädchen aufgezeigt.
Dr.in Brita Schirmer
12:15-13:45 Uhr | Mittagspause |
Block 2 (Auswahlmöglichkeit: Workshop oder Vortrag)13:45-15:15 Uhr |
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Die autistische Perspektive in der klinischen Praxis finden
Mag.a Anna M. Binder-Kita Präsenz-Plätze leider ausgebucht |
Block 2
NV02
13:45-15:15 Uhr
In diesem Vortrag liegt der Fokus darauf, Therapeut:innen und Psycholog:innen praxisnahe Einblicke in die Begegnung mit autistischen Erwachsenen zu bieten. Es wird detailliert auf die Bedürfnisse autistischer Klient:innen eingegangen, Themen wie Stimmung, sensorische Differenzen, adaptive Kommunikation und spezifische Ängste im professionellen Kontakt werden exploriert. Besonders beleuchtet wird das Empathie-Paradoxon zwischen neurotypischen Professionist:innen und neurodivergenten Klient:innen um Ihnen konkrete Werkzeuge für eine empathische und effektive Betreuung zu vermitteln. Der Vortrag vermittelt Ihnen fundiertes Basis-Wissen und Beispiele, um eine inklusive und unterstützende Umgebung in Ihrer klinischen Praxis zu schaffen. Dies und weitere Inputs, wie Buch- und Filmempfehlungen, sind als Unterstützungen gedacht, die Ihnen helfen können ihre autistischen Patient:innen besser zu verstehen und zu begleiten.
Ziel ist es, die autistische Perspektive als ebenbürtig in der Praxis Platz nehmen zu lassen und eine professionelle und emphatische Begegnung zu ermöglichen.
Es wird im Vortrag ebenfalls genug Zeit für Ihre Fragen und Rückmeldungen geben.
Mag.a Anna M. Binder-Kita
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Wo ist der Wind, wenn er nicht weht? - Antrieb, Motivation, Handlungsplanung, Energiemanagement
Martina Steinhaus |
Block 2
WEB03
13:45-15:15 Uhr
Für Menschen innerhalb der Autismus-Spektrums-Störung (ASS) ist es häufig schwierig, sich für neue, unbekannte Aktivitäten zu begeistern, Handlungen zu planen und auszuführen, mit ihren Energien zu haushalten. Häufig ist die soziale Akzeptanz und soziale Belohnung nicht unbedingt ein Hauptmotivator für sie. Vielen Menschen im Umfeld fällt dann die Aufgabe zu, zu motivieren und immer wieder mit Geduld und Fingerspitzengefühl an Aufgaben heranzuführen. Autistische Kinder und Jugendliche schenken sozialen Informationen weniger Aufmerksamkeit, die Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit und Theory of Mind (TOM) können den Alltag extrem belasten.
In diesem Workshop beschäftigen Sie sich mit der Frage nach den Ursachen. Gleichzeitig geht es um pädagogische und therapeutische Ansätze und Strategien der Förderung sowie Unterstützung der Selbststeuerung und Vermeidung von Überforderung.
Martina Steinhaus
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Soziales Kompetenztraining – ein Weg zum Brückenbau?
Melanie Matzies-Köhler Präsenz-Plätze leider ausgebucht |
Block 2
WEB04
13:45-15:15 Uhr
Tony Attwood und sein "Werkzeugkoffer" (zum "Management von Gefühlen"), Carol Gray und ihre "Social Stories" oder "Comic Strip Conversations" - diese und viele andere, ähnliche Methoden zeigen uns Möglichkeiten auf, um Menschen im Autismus-Spektrum einen Wegweiser im undurchsichtigen Dschungel der sozialen Beziehungen und impliziten Regeln zu vermitteln.
In diesem Workshop werden Sie gemeinsam erarbeiten, bis zu welchem Grad diese "instrumentellen" ("Intellekt gesteuerten Methoden") Hilfsmittel ein Weg des Brückenbaus sein können und wo sie ihre Grenzen haben. Bis zu welchem Punkt "dürfen" wir entscheiden, wie sich wer wo zu verhalten hat? Wo müssen wir aber auch Vorgaben machen, um uns oder andere zu schützen?
Die Auseinandersetzung mit diesen (und weiteren) Fragen ist sehr wichtig für alle Personen, die soziales Kompetenztraining für Autist:innen anbieten. Im Workshop werden ein oder zwei soziale "Kompetenzen" herausgegriffen um zu überlegen, welche der gängigen Methoden hierfür geeignet wären. Anhand der Erarbeitung dessen werdem Effektivität, Sinnhaftigkeit und Grenzen des Erdachten gemeinsam reflektiert.
Melanie Matzies-Köhler
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„Der macht nur, was er will“ – Autismus und Regeln lernen
Dr.in Brita Schirmer .. leider ausgebucht |
Block 2
WS07
13:45-15:15 Uhr
Woher wissen Sie, wie Sie sich in einer Situation zu verhalten haben? Spüren Sie das? Oder wissen Sie es halt? Wie leicht haben Sie es dann!
Unser Alltag ist voller sozialer Regeln. Sie sind oft nicht explizit ausgesprochen. Viele muss man aber beherrschen, damit man am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Insofern sind sie von großer Bedeutung. Wer immer das Eis anderer Gäste schleckt, wird in einem Eiscafé nicht gern gesehen sein. Es gibt unzählige soziale Regeln. Sie reichen vom Verhalten bei der Begrüßung anderer Menschen bis zum Schamgefühl. Neurotypische Menschen lernen sie wie nebenbei und entwickeln ein Gefühl für sie. Das gelingt Menschen im Autismus-Spektrum weniger gut oder gar nicht.
Um es ganz deutlich zu sagen: Es geht keinesfalls darum, immer alle bestehenden Regeln einhalten zu müssen. Richtig frei in der Entscheidung ist man allerdings nur, wenn man die Regeln und die Konsequenzen von Übertritten kennt. Wer eine Regel nicht kennt, kann sie schon gar nicht einhalten.
In diesem Workshop wird erläutert, warum Menschen im Autismus-Spektrum Schwierigkeiten haben können, diese Regeln zu lernen und einzuhalten. Außerdem werden verschiedene Möglichkeiten und Techniken vorgestellt, um Regeln zu vermitteln.
Dr.in Brita Schirmer
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Feel & Care - Selbstwahrnehmung, Symbolisierung und Selbstfürsorge im Autismus-Spektrum
Mag.a Alexandra Sinzinger .. leider ausgebucht |
Block 2
WS08
13:45-15:15 Uhr
Personen im Autismus-Spektrum erleben in den Bereichen der Selbstwahrnehmung und Symbolisierungsfähigkeit deutliche diagnosespezifische Einschränkungen. Eigene Gefühle und Körperempfindungen werden häufig nicht oder spät (symptomatisch) wahrgenommen. Die eigene Handlungsfähigkeit im Sinne der Selbstfürsorge ist daher stark reduziert. Zusätzlich begegnen Personen im Autismus-Spektrum aufgrund ihrer Besonderheiten im Bereich der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung im Alltag besonders viele emotionale Belastungen und Stressoren. Die Kombination aus reduzierter Selbstwahrnehmung und erhöhten Belastungen führt zu deutlich spürbaren Folgen bei den Betroffenen: Erschöpfung, Burnout, Meltdowns, körperliche Beschwerden, Ängste usw. Diese Symptome stellen in Psychotherapien häufig den Hauptleidensdruck dar.
Im Workshop geht es zentral darum, wie autistische Lernstile genutzt und „konventionelle“ therapeutische Methoden adaptiert werden können, um die Betroffenen in den Bereichen Selbstwahrnehmung, Symbolisierungsfähigkeit, Verstehen der Genese von Belastungen und Symptomen, Handlungsfähigkeit im Sinne der Selbstfürsorge und deren Transfer in den Alltag erfolgreich unterstützen zu können.
Grundlagenwissen zu den Diagnosekriterien und neuropsychologischen Besonderheiten von Personen im Autismus-Spektrum wird vorausgesetzt.
Der inhaltliche Fokus liegt auf der Arbeit mit erwachsenen Personen im hochfunktionalen Autismus-Spektrum. Viele Inputs sind auch im Kinder- und Jugendbereich nutzbar.
Mag.a Alexandra Sinzinger
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Rainman trifft Freud - Psychotherapie für Menschen im Spektrum
Mag.a Marion Leeb, BA. pth. .. leider ausgebucht |
Block 2
WS09
13:45-15:15 Uhr
Dieser Workshop soll unter anderem eine grobe Orientierung geben, welchen Umgang es in der Psychotherapie mit Personen im Spektrum brauchen und wie sich dieser zu einer Therapie mit neurotypischen Personen unterscheiden könnte. Anhand von Fallbeispielen aus dem Kinder-, Jugendlichen- und Erwachsenentherapiebereich werden mögliche Inhalte, Ziele und Erwartungshaltungen der Klient:innen, bzw. deren Angehörigen aufgezeigt. Im Weiteren sollen Grenzen und Möglichkeiten der Psychotherapie in der Arbeit mit Autist:innen erarbeitet werden. Zum Abschluss des Workshops wird es auch Platz für persönliche Anliegen und Fragen aus der eigenen Praxis geben.
Mag.a Marion Leeb, BA. pth.
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"Das bunte Schaf in meiner Klasse“ - Ideen und Werkzeuge für Pädagog:innen im Schulalltag
Ulrike Meyer-Kindelmayer, B.A. .. leider ausgebucht |
Block 2
WS10
13:45-15:15 Uhr
Der Workshop richtet sich an Pädagog:innen, die in der praktischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Autismusspektrum nach nützlichen Tipps und praktischem Werkzeug suchen. Es wird einen kurzen Input zu den Themen Zielsetzungen, Organisation im Schulalltag und Sozialverhalten geben. Dann werden in Kleingruppen anhand von Fallbeispielen Methoden zur Unterstützung in der Schulklasse erarbeitet und gemeinsam reflektiert. Ziel ist das Entwickeln von Fördermaßnahmen, die sich leicht und gut im Kontext Schule umsetzen lassen.
Ulrike Meyer-Kindelmayer, B.A.
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Therapeutisches Spielen im Einzel- oder Gruppensetting: Ein Weg zur Interaktion
Mag.a Gabriele Thalhammer Mag.a Rosemarie Dressler .. leider ausgebucht |
Block 2
WS11
13:45-15:15 Uhr
Zielgruppe:
Eltern, Pädagog:innen, Therapeut:innen und alle Helfer:innen und Betreuer:innen in Kindergarten, Schule und Erwachsenenbegleitung
Ziele des Workshops:
• Entwicklung der Spielformen im Kindesalter aufzeigen: Funktionale Spiele – Bewegungsspiele – Rollenspiele – Regelspiele
• Spaß beim gelenkten Spiel im Einzel- und Gruppensetting erleben
• Sicherheit durch Struktur bei themenzentrierten Spielketten geben
• Wohlbefinden durch sensorisch-integrative Reize erzeugen
• Ein Gegenüber im abwechselnden Spiel finden
• Raum für Veränderung wahrnehmen
Inhalt des Workshops
Betroffene des ASS zeigen ein besonderes stereotypes Spielverhalten. Sie bevorzugen objektbezogene serielle Spielformen, die Sicherheit bieten. Der Grund dafür ist ein Mangel an Imitationsvermögen und an Modelorientiertheit. Gut strukturierte Spielsequenzen bieten auch Kindern mit ASS die Möglichkeit am Spielgeschehen teilzuhaben und wird durch eine Abwechslung von vielfältigen Spielformen angeregt.
In diesem Workshop wird gezeigt, wie aus spielerisch anmutenden Interventionsformen ein tätiges Miteinander seinen Anfang nehmen kann. Diese Veränderung ist ein positiver Schritt in Richtung Angstabbau und steigert die Fähigkeit zu adäquaten Spielinteraktionen mit Gleichaltrigen.
Mag.a Gabriele Thalhammer
Mag.a Rosemarie Dressler
15:15-15:40 Uhr | Pause |
15:40-16:40 Uhr |
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Und wenn sie nicht gestorben sind … gehen sie immer weiter zur Therapie?
Dr.in Brita Schirmer |
HV06
15:40-16:40 Uhr
Es gibt unzählige Therapien für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Autismus-Spektrum: Verhaltenstherapien, Wahrnehmungstherapien, Spieltherapien, Musiktherapien, tiergestützte Therapien … Da der Autismus lebenslang besteht, kann man sich fragen, ob auch die Therapien lebenslang erfolgen sollen. Oder sind Pausen zulässig, sinnvoll oder notwendig oder sogar ein Therapieende?
Sicher muss das immer individuell und am Einzelfall orientiert werden (und dürfte auf jeden Fall nicht von den Entscheidungen der Krankenkassen abhängen). In diesem Vortrag können deshalb auch keine Antworten gegeben werden, die für jede Person die richtigen sind. Es wird aber versucht, einige Überlegungen anzustellen, die die Entscheidungen einfacher machen könnten.
Dr.in Brita Schirmer
16:40 Uhr | Verabschiedung |
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