HV... Hauptvortrag
NV... Nebenvortrag
WS... Präsenz-Workshop
WEB... Online-Workshop (Referent:in Online), wird tw. vor Ort gestreamt, wenn gekennzeichnet
Freitag, 24.04.2026 |
ab 12:30 | Registrierung |
13:15 Uhr | Begrüßung |
13:30-14:55 Uhr |
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Was uns das Gehirn über Autismus verrät
Mag. Dr. Thomas Pletschko, Bakk. |
HV01
13:30-14:55 Uhr
Das Verständnis der neurobiologischen und neuropsychologischen Grundlagen von Autismus hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und eröffnet tiefere Einblicke in die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Diagnose. Der Vortrag beleuchtet, wie strukturelle und funktionelle Besonderheiten im Gehirn mit den charakteristischen Merkmalen von Autismus in Verbindung stehen. Darüber hinaus werden neuropsychologische Theorien vorgestellt, die aufzeigen, wie die spezifische Informationsverarbeitung von autistischen Menschen die Interaktion zwischen autistischen und neurotypischen Individuen beeinflusst. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf neuropsychologisch-diagnostischen Ansätzen, die nicht nur das Verständnis von Autismus vertiefen, sondern auch Grundlagen für unterstützende und respektvolle Interventionen bieten. Der Vortrag verbindet aktuelle Forschungsergebnisse mit praktischen Implikationen für die Diagnostik und Unterstützung von autistischen Menschen.
Mag. Dr. Thomas Pletschko, Bakk.
• Klinischer- und Gesundheitspsychologe
• Spezialisierung auf Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie sowie Klinische Neuropsychologie
• viele Jahre Mitarbeit und Forschung an der Medizinischen Universität Wien
• Gründer und Leiter des „Institut TESTIFIED – Psychologische Diagnostik. Beratung. Therapie“ in Wien
• Der Fokus seiner Arbeit liegt u.a. auf schulischer und beruflicher Partizipation bei neurodivergenten Menschen.
15:00-16:15 Uhr |
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Diagnostik: Zwischen Überschneidung und Unterscheidung: Autismus-Spektrum, Zusatzdiagnosen, Differenzialdiagnostik – und die Bedeutung sozial-kognitiver Marker
Mag.a Sonja Metzler |
HV02
15:00-16:15 Uhr
Die differenzialdiagnostische Einschätzung sowie die sorgfältige Abklärung möglicher Zusatzdiagnosen spielen eine zentrale Rolle im diagnostischen Prozess. Im Mittelpunkt dieses Vortrags steht die systematische Gegenüberstellung des Autismus-Spektrums mit häufig überlappenden Diagnosen wie beispielsweise ADHS. Besonderes Augenmerk liegt auf der klinisch bedeutsamen Unterscheidung sozial-kognitiver Funktionsprofile. Es wird aufgezeigt, wie ähnliche Symptome unterschiedliche Ursachen und funktionale Bedeutungen haben können – mit entscheidenden Konsequenzen für Diagnostik und Therapie.
Ziel ist es, die differenzierte Betrachtung nicht nur als diagnostisches Hilfsmittel zu verstehen, sondern als Grundlage für individualisierte, wirksame Behandlungskonzepte – jenseits allgemeiner Standardansätze.
Mag.a Sonja Metzler
16:15-16:45 Uhr | Pause |
16:45-18:10 Uhr |
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Dealing With Challenging Behaviours in Children and Adults With Autism
Dr. Christos Nikopoulos, BCBA-D, GMBPsS, CSci, FHEA |
HV03
16:45-18:10 Uhr
Structuring a programme for individuals with Autism Spectrum Disorder (ASD) has always been a challenge. Their learning is frequently negotiated by the presence of challenging behaviours, which are a common characteristic of them. In fact, almost everyone on the autism spectrum presents, at least, some degree of challenging behaviours. These are regarded as a hallmark of this condition, which can cause major impediments to learning and may put the affected person and/or care providers at risk for harm. Effective support and treatment of children and adults with ASD, who exhibit challenging behaviours in their daily lives, depend on the understanding of the function that such behaviours serve for the individual. Such understanding can be obtained through the administration of an evidence-based approach called Functional Behavioural Assessment (FBA). Therefore, the attendee of this presentation will gain practical experience in exploring, planning and implementing basic function-based intervention methods, as these are directly linked to the information and data gathered during the FBA.
Wichtig: Der Vortrag wird online simultan von einer Dolmetscherin übersetzt – online Teilnehmende wählen hierzu die entsprechende Tonspur, präsent Teilnehmende können vor Ort aussuchen, ob sie die Beiträge in original Sprache oder übersetzt hören möchten.
Text auf Deutsch:
Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen bei Kindern und Erwachsenen mit Autismus
Die Strukturierung eines Programms für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) war schon immer eine Herausforderung. Ihr Lernen wird häufig durch das Vorhandensein von herausfordernden Verhaltensweisen erschwert, die durchaus ein gemeinsames Merkmal sein können. Tatsächlich zeigt fast jeder Mensch im Autismus-Spektrum zumindest ein gewisses Maß an herausfordernden Verhaltensweisen. Diese gelten als gemeinsames Kennzeichen und beeinträchtigen das Lernen mitunter erheblich. Sie können zudem die jeweilige Person und/oder die Betreuenden in Gefahr bringen, Schaden zu nehmen. Eine wirksame Unterstützung und Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit ASS, die in ihrem täglichen Leben herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, hängt vom Verständnis der Funktion ab, die solche Verhaltensweisen für den/die Einzelne:n haben. Ein solches Verständnis kann durch die Anwendung eines evidenzbasierten Ansatzes, der so genannten „Funktionalen Verhaltensbeurteilung (FBA)“, gewonnen werden. Daher werden die Teilnehmenden des Vortrags praktische Erfahrungen in der Erforschung, Planung und Umsetzung grundlegender funktionsbasierter Interventionsmethoden sammeln, da diese direkt mit den Informationen und Daten verknüpft sind, die während der FBA gesammelt wurden.
Dr. Christos Nikopoulos, BCBA-D, GMBPsS, CSci, FHEA
Englisch:
• He is a Board Certified Behaviour Analyst® - D (Doctoral Level; BCBA-D), former member of the Board of Directors of the BACB® and of the European Association of Behaviour Analysis (EABA).
• He has served as a clinician, a University lecturer, an educator, a consultant, a researcher, a worldwide speaker and an author in the areas of Autism Spectrum Disorder (ASD), intellectual and other developmental disabilities as well as neurological and behavioural interventions in special education for more than 28 years.
• He is currently the founder and CEO of Autism Consultancy Services in London (UK).
• Due to his research activities and expertise in the area of autism, he has gained the award of Chartered Scientist from the Science Council, he is the scientific advisor for the Research Autism charity, an EU expert reviewer as well as a reviewer for a number of international journals and governmental agencies.
Deutsch:
• Er ist ein “Board Certified Behaviour Analyst® - D (Doctoral Level; BCBA-D)”, ehemaliges Mitglied des “Board of Directors des BACB®” und der “European Association of Behaviour Analysis (EABA)”.
• Er ist seit mehr als 28 Jahren als Kliniker, Universitätsdozent, Pädagoge, Berater, Forscher, weltweiter Redner und Autor in den Bereichen Autismus-Spektrum-Störung (ASS), geistige und andere Entwicklungsstörungen sowie neurologische und verhaltensbezogene Interventionen in der Sonderpädagogik tätig.
• Derzeit ist er Gründer und Geschäftsführer von “Autism Consultancy Services” in London (UK).
• Aufgrund seiner Forschungstätigkeit und seines Fachwissens auf dem Gebiet des Autismus wurde er vom Wissenschaftsrat als „Chartered Scientist“ ausgezeichnet, er ist wissenschaftlicher Berater der wohltätigen Organisation „Research Autism“, EU-Sachverständiger und Gutachter für eine Reihe internationaler Zeitschriften und Regierungsstellen.
18:10-19:25 Uhr |
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Gemeinsames Verständnis als Schlüssel für wirksame Psychotherapie für Menschen im Autismus-Spektrum
Dipl.-Psych.in Brit Wilczek |
HV04
18:10-19:25 Uhr
Immer mehr Menschen – mit und ohne bereits bestehender Autismus-Diagnose – ersuchen in Kliniken und Praxen nach Psychotherapie. Viele waren bereits in stationärer oder ambulanter Behandlung, blieben jedoch mit dem Eindruck zurück, ihre „eigentlichen Probleme“ nie gelöst oder auch nur erfasst zu haben. Zugleich ist auf Seiten der Behandelnden vielfach der Eindruck entstanden, dass Betroffene von bewährten Interventionen nicht erreicht werden oder dass sie gar generell nicht von Psychotherapie profitieren könnten. Dies ändert sich, sobald auf beiden Seiten grundlegende Erkenntnisse zu autistischen Wahrnehmungsweisen, zu Besonderheiten in der sozio-emotionalen Entwicklung und zum Erleben Betroffener erfasst und in der therapeutischen Zusammenarbeit berücksichtigt werden. So stellt das gemeinsame Verständnis, die An-Erkennung und Berücksichtigung struktureller Besonderheit in der Regel einen entscheidenden Wendepunkt in der therapeutischen Arbeit und im Leben der betroffenen Person dar.
Dipl.-Psych.in Brit Wilczek
• Psychol. Psychotherapeutin
• Dipl.-Tanztherapeutin BVT
• In eigener Praxis tätig
• Supervision, Vortrags- u. Weiterbildungstätigkeit im Bereich Autismus
• Beratung u. Therapie in Reha- u. Jugendhilfe-Einrichtungen
• Autorin und Referentin im Bereich Autismus
19:25-20:30 Uhr | Get Together |
Samstag, 25.04.2026 |
09:00 Uhr | Begrüßung |
09:15-10:15 Uhr |
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Managing Feelings – Cognitive Behaviour Therapy to manage anxiety, sadness and Anger
Prof. Dr. Tony Attwood |
HV05
09:15-10:15 Uhr
The presentation explains why autistic children and adults are more prone to have intense emotions and develop mood disorders. The presentation also explains strategies that can help moderate and manage emotions.
The CBT includes emotion education and cognitive restructuring, i.e. improving the understanding of emotions in yourself and others and changing the way the person perceives and responds to emotions. The concept of an emotional toolbox is used to provide a greater range of strategies to manage and repair feelings.
Wichtig: Der Vortrag wird online simultan von einer Dolmetscherin übersetzt – online Teilnehmende wählen hierzu die entsprechende Tonspur, präsent Teilnehmende können vor Ort aussuchen, ob sie die Beiträge in original Sprache oder übersetzt hören möchten.
Text auf Deutsch:
Umgang mit Gefühlen – Kognitive Verhaltenstherapie zur Bewältigung von Angst, Traurigkeit und Wut
Im Vortrag wird erklärt, warum autistische Kinder und Erwachsene eher dazu neigen, intensive Gefühle zu empfinden und Affektive Störungen zu entwickeln. Außerdem werden Strategien erläutert, die helfen können, Emotionen zu mäßigen und zu bewältigen.
Die CBT umfasst Psychoedukation zu Emotionen und kognitive Umstrukturierung, d. h. die Verbesserung des Verständnisses von Emotionen bei sich selbst und anderen und die Änderung der Art und Weise, wie die Person Emotionen wahrnimmt und auf sie reagiert. Das Konzept eines Werkzeugkastens für Gefühle wird verwendet, um eine größere Bandbreite an Strategien zur Bewältigung und „Reparatur“ von Gefühlen bereitzustellen.
Prof. Dr. Tony Attwood
10:15-10:45 Uhr | Pause |
Block 1 (Auswahlmöglichkeit: Workshop oder Vortrag)10:45-12:15 Uhr |
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wird noch bekannt gegeben
Dr. Martin Felinger |
Dr. Martin Felinger
• Klinischer- und Gesundheitspsychologe
• Fachbereichsleitung Pro Mente Wien
• Geschäftsführer der Gesellschaft gegen Sekten- und Kultgefahren
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Autism and happiness: from neurodiversity to neuroharmony
Dr. Peter Vermeulen, PhD |
Block 1
WEB01
10:45-12:15 Uhr
With more than 10 scientific articles per day, autism is just about the most studied condition in the world. However, all the research and all the information about how different, specific and unique autism is, has made us forget that people with autism are not only different, but that they share more than we think with all the other people, especially when it comes to basic needs such as autonomy and well-being. Accepting neurodiversity is fine, but it emphasizes the differences between people. We should also focus on what connects people with autism with the rest of the human species: the pursuit of happiness.
Happiness has received little attention in the field of autism spectrum disorders. And when the focus is on well-being, it is often from a negative perspective, namely the lack of well-being in autism. It is time to take a U-turn in our approach and change from an exclusive focus on what makes autism so different and from a negative approach of happiness in people with autism towards a shared and positive focus (we all want to be happy). In other words: let’s move from neurodiversity to neuroharmony.
In the presentation we will explore several practical strategies to nurture the well-being of autistic children, youngsters and adults, in schools, at work, at home in the family. We will talk about having a positive focus and promoting positive feelings but also about life satisfaction and contentment as main sources of emotional well-being. And we will illustrate this with the story of Thijs, a boy we diagnosed back in the eighties and now a happy adult. His story will show how we can move from neurodiversity to neuroharmony, an inclusive world where autistic and non-autistic people are living in harmony.
Wichtig: Der Vortrag wird online simultan von einer Dolmetscherin übersetzt – online Teilnehmende wählen hierzu die entsprechende Tonspur, präsent Teilnehmende können vor Ort aussuchen, ob sie die Beiträge in original Sprache oder übersetzt hören möchten.
Text auf Deutsch:
Autismus und Glück: Von Neurodiversität zu Neuroharmonie
Mit mehr als 10 wissenschaftlichen Artikeln pro Tag ist Autismus so ziemlich das am besten untersuchte Phänomen der Welt. Allerdings haben uns all die Forschungen und Informationen darüber, wie unterschiedlich, spezifisch und einzigartig Autismus ist, vergessen lassen, dass Menschen mit Autismus nicht nur anders sind, sondern dass sie mehr mit allen anderen Menschen gemeinsam haben, als wir denken, insbesondere wenn es um Grundbedürfnisse wie Autonomie und Wohlbefinden geht. Neurodiversität zu akzeptieren ist gut und schön, aber dadurch werden die Unterschiede zwischen den Menschen betont. Wir sollten uns auch auf das konzentrieren, was Menschen mit Autismus mit dem Rest der Menschheit verbindet: das Streben nach Glück.
Glück hat im Bereich der Autismus-Spektrum-Störungen bisher wenig Beachtung gefunden. Und wenn der Fokus auf dem Wohlbefinden liegt, dann oft aus einer negativen Perspektive, nämlich dem Mangel an Wohlbefinden bei Autismus. Es ist an der Zeit, eine Kehrtwende in unserem Ansatz zu vollziehen und von einer ausschließlichen Fokussierung auf das, was Autismus so anders macht, und von einer negativen Herangehensweise an das Glück von Menschen mit Autismus zu einer gemeinsamen und positiven Fokussierung überzugehen (wir alle wollen glücklich sein). Mit anderen Worten: Lasst uns von Neurodiversität zu Neuroharmonie übergehen.
In diesem online Beitrag werden wir verschiedene praktische Strategien zur Förderung des Wohlbefindens von autistischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Schule, am Arbeitsplatz und zu Hause in der Familie untersuchen. Wir werden darüber sprechen, wie man einen positiven Fokus setzt und positive Gefühle fördert, aber auch über Lebenszufriedenheit und Zufriedenheit als Hauptquellen für emotionales Wohlbefinden. Und wir werden dies anhand der Geschichte von Thijs veranschaulichen, einem Jungen, den wir in den achtziger Jahren diagnostiziert haben und der heute ein glücklicher Erwachsener ist. Seine Geschichte wird zeigen, wie wir von Neurodiversität zu Neuroharmonie gelangen können, einer inklusiven Welt, in der autistische und nicht-autistische Menschen in Harmonie zusammenleben.
Dr. Peter Vermeulen, PhD
• PhD in Psychology and Clinical Educational Sciences
• more than 35 years of experience in the field of autism
• Founder of “Autism in Context”, where autism is understood in context
• internationally respected lecturer/trainer, he presents all over the world
• he wrote more than 25 books and several articles on autism, translated into more than 10 languages
• he received in 2019 the Passwerk Life Time Achievement Award for his more than 30 years contribution to the autism community in Belgium
Auf Deutsch:
• PhD in Psychologie und Klinischen Erziehungswissenschaften
• mehr als 35 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet des Autismus
• Gründer von „Autism in Context”, wo Autismus im Kontext verstanden wird
• international angesehener Dozent/Trainer, hält Vorträge auf der ganzen Welt
• hat mehr als 25 Bücher und mehrere Artikel über Autismus geschrieben, die in mehr als 10 Sprachen übersetzt wurden
• erhielt 2019 den „Passwerk Life Time Achievement Award“ für seinen mehr als 30-jährigen Beitrag zur Autismus-Gemeinschaft in Belgien
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Das Double-Empathy-Problem: Warum Verstehen keine Einbahnstraße ist
Mag.a Anna Binder-Kita |
Block 1
WEB02
10:45-12:15 Uhr
Das Double-Empathy-Problem (Milton 2012) zeigt, dass Missverständnisse zwischen Autist:innen und Neurotypischen nicht einseitig entstehen, sondern wechselseitig. Für alle, die therapeutisch, begleitend oder unterstützend tätig sind, ist dieses Wissen von zentraler Bedeutung:
• Wie beeinflusst das Double-Empathy-Problem den Aufbau tragfähiger (therapeutischer) Beziehungen?
• Welche Rolle spielt dabei das Konzept des epistemischen Vertrauens (Fonagy)?
• Welche praktischen Konsequenzen ergeben sich für die professionelle Begleitung autistischer Menschen?
In diesem Online-Workshop werden theoretische Grundlagen mit praxisnahen Impulsen verknüpft, die helfen, Missverständnisse zu reduzieren, Vertrauen zu fördern und die Entwicklung neuroaffirmativer Psychotherapie und Begleitung zu unterstützen. Es werden zudem Einblicke in aktuelle neuroaffirmative Ansätze für die psychotherapeutische und psychologische Praxis gegeben.
Im Anschluss gibt es eine 15-minütige Fragerunde für Austausch und Diskussion.
Mag.a Anna Binder-Kita
• Psychotherapeutin in eigener Praxis in Wien
• Derzeit in der Endphase ihrer Doktorarbeit im Bereich Neurodiversität und neuroaffirmativer Psychotherapie, mit Schwerpunkt auf der Behandlung erwachsener Autist:innen und neurodivergenter Personen
• Besondere Expertise in der Inklusion und fachgerechten Begleitung von autistischen und neurodivergenten Menschen sowie deren Angehörigen; Praxisgestaltung und therapeutische Haltung sind konsequent darauf ausgerichtet
• Langjährige Erfahrung in der Vortragstätigkeit zu Themen wie neuroaffirmative Psychotherapie, Autismus, ADHS und intersektionale Ansätze im Bereich LGBTQIA+, mit Fokus auf praxisnahe Methodik und die Förderung eines neurodivergenzfreundlichen Behandlungsumfelds
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Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) bei Autismus-Spektrum-Störung: Gegen Grübeln und für mehr Lebensqualität
Wiebke Hinz |
Block 1
WEB03
10:45-12:15 Uhr
In diesem Online-Beitrag werden zentrale Prinzipien der ACT vorgestellt und speziell auf Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) angepasst. Teilnehmende lernen, Grübel- und Angstsymptomatik durch Achtsamkeit, Akzeptanz und veränderte Verhaltensmuster zu adressieren. Inhalte: Werteklarheit, kognitionsorientierte Defusion, Achtsamkeitsübungen, acceptance-based Perspektiven, Exposure- und Verhaltensplanung in Alltagskontexten von ASS, sowie praxisnahe Interventionen und Fallbeispiele.
Ziele:
• Reduktion von Grübeln,
• Förderung von Flexibilität, Selbstakzeptanz und Lebensqualität im Alltag von Menschen mit ASS
Wiebke Hinz
• Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie)
• Supervisorin (DGVT)
• pädagogische Kunsttherapeutin
• Therapeutische Leitung Autismus-Therapiezentrum Meppen (Autismus-Therapie Weser-Ems)
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Zwischen den Welten von Autismus und ADHS: Passgenaue Diagnostik und individualisierte Therapie bei AuDHS
Mag.a Sonja Metzler |
Block 1
WS01
10:45-12:15 Uhr
Das gleichzeitige Vorliegen des Autismus-Spektrums und ADHS – auch als AuDHS bezeichnet – stellt besondere Herausforderungen für die therapeutische Praxis dar. Da sich zentrale Bedürfnisse und Behandlungsansätze beider Diagnosen teils widersprechen, entstehen komplexe Spannungsfelder in der Versorgung. Der Workshop beleuchtet diese Herausforderungen und stellt u.a. sozial-kognitive Marker aus der Diagnostik als Orientierungshilfe für eine individualisierte Behandlungsplanung vor. Im Gegensatz zu standardisierten „One-Size-Fits-All“-Ansätzen wird ein strukturiertes Vorgehen vermittelt, das Diagnostik und Therapie gezielt miteinander verknüpft und durch praxisnahe Beispiele ergänzt wird. Ziel ist es, Fachpersonen konkrete Werkzeuge für den differenzierten Umgang mit AuDHS an die Hand zu geben.
Mag.a Sonja Metzler
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Ich will alles und zwar SOFORT! - Impulskontrolle und Emotionsregulation bei Menschen im Autismus-Spektrum
Dr.in Brita Schirmer |
Block 1
WS02
10:45-12:15 Uhr
Impulskontrollstörungen zählen zu den häufigsten herausfordernden Verhaltensweisen bei Menschen im Autismus-Spektrum. Sie zeigen sich darin, dass Betroffene nur schlecht warten können. Sie möchten jedes Bedürfnis sofort befriedigen, jeder Eingebung augenblicklich nachgehen. Sie leben immer im „Jetzt“, können nichts aufschieben und berücksichtigen auch eigene langfristige Ziele und Bedürfnisse zu wenig.
Die Auswirkungen sind vielfältig und reichen von einer geringen Frustrationstoleranz bis zu heftigen Wutausbrüchen.
Doch die Schwierigkeiten sind nichts, was man resigniert hinnehmen muss. Man kann die Impulskontrolle (und die Emotionsregulation zählt dazu) mit pädagogischen Mitteln unterstützen und verbessern.
In diesem Seminar werden zum einen die Gründe für diese Schwierigkeiten bei Menschen im Autismus-Spektrum erarbeitet und verschiedene Materialien sowie pädagogische Strategien für den Umgang aufgezeigt. Konkrete Beispiele aus der Praxis können aufgegriffen und bearbeitet werden.
Dr.in Brita Schirmer
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Gesundheitskompetenz bei Neurodiversität: Praktische Implikationen für die Arbeit mit Menschen im Autismus-Spektrum
Mag. Dr. Thomas Pletschko, Bakk. Alexandra Gram, MSc. |
Block 1
WS03
10:45-12:15 Uhr
Im Workshop werden die Entwicklung und Förderung von Gesundheitskompetenz bei Menschen im Autismus-Spektrum beleuchtet. Anhand konkreter Fallbeispiele wird deutlich gemacht, dass klassische Modelle der Gesundheitsinformation häufig zu kurz greifen und spezifische Barrieren nicht adressieren. Vorgeschlagen bzw. erarbeitet werden praxisnahe, wissenschaftlich fundierte Maßnahmen in Diagnostik, Kommunikation, Bildung (Stichwort: Nachteilsausgleich) und Systemgestaltung. Der Workshop plädiert für eine systematische Einbindung neurodivergenter Perspektiven, um nachhaltige Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung und Bildungsgerechtigkeit zu erzielen.
Mag. Dr. Thomas Pletschko, Bakk.
• Klinischer- und Gesundheitspsychologe
• Spezialisierung auf Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie sowie Klinische Neuropsychologie
• viele Jahre Mitarbeit und Forschung an der Medizinischen Universität Wien
• Gründer und Leiter des „Institut TESTIFIED – Psychologische Diagnostik. Beratung. Therapie“ in Wien
• Der Fokus seiner Arbeit liegt u.a. auf schulischer und beruflicher Partizipation bei neurodivergenten Menschen.
Alexandra Gram, MSc.
• Klinische Psychologin mit Schwerpunkt Neurodiversität
• tätig im Institut TESTIFIED sowie in freier Praxis
• arbeitet mit neurodivergenten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
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Zwischen Verstehen und Missverstehen – Perspektivenübernahme und Empathie bei Kindern und Jugendlichen im Autismus-Spektrum
Mag.a Yvonne Laminger Mag.a Patricia Zaccarini |
Block 1
WS04
10:45-12:15 Uhr
Kinder im Autismus-Spektrum erleben im sozialen Miteinander häufig Missverständnisse – sowohl in ihrer Wahrnehmung anderer als auch im „Verstandenwerden“ durch ihre Umwelt. In diesem Workshop steht die praktische Auseinandersetzung mit den Themen Perspektivenübernahme und Empathie im Mittelpunkt.
Ausgehend von kurzen Inputs zur Unterscheidung zwischen kognitiver und affektiver Empathie erarbeiten wir gemeinsam, wie sich diese Fähigkeiten bei autistischen Kindern konkret zeigen – und wie sie im pädagogischen oder therapeutischen Alltag sinnvoll unterstützt werden können.
Anhand von Fallvignetten und alltagsnahen Übungssituationen reflektieren wir:
• typische soziale Missverständnisse – und deren Ursachen,
• praktische Strategien zur Förderung von Perspektivwechsel und Empathie,
• Wege zur Gestaltung eines verstehenden, wertschätzenden Umgangs im Alltag.
Der Workshop bietet Raum für Erfahrungsaustausch und will Fachpersonen ermutigen, individuelle Stärken und Bedürfnisse autistischer Kinder gezielt in den Blick zu nehmen.
Mag.a Yvonne Laminger
• Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin mit Spezialisierung in der Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie
• Leitet das pädagogisch-psychologische Zentrum PÄPSY in Wien und begleitet Kinder, Jugendliche und deren Familien zu diversen psychologischen Fragestellungen
• Als Dozentin an der VHS Wien, PH Wien X und in der Weiterbildung von Pädagog:innen tätig
Mag.a Patricia Zaccarini
• Klinische Psychologin und Gesundheitspsychologin mit Spezialisierung in der Kinder-, Jugend- und Familienpsychologie
• leitet das pädagogisch-psychologische Zentrum PÄPSY in Wien und begleitet Kinder, Jugendliche und deren Familien zu diversen psychologischen Fragestellungen
• als Dozentin an der VHS Wien, PH Wien X und in der Weiterbildung von Pädagog:innen tätig
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Kleine Menschen, große Vielfalt: Das Autismus-Spektrum im Kleinkindalter
Mag.a Petra Ipsits-Lindner |
Block 1
WS05
10:45-12:15 Uhr
Immer mehr Kinder erhalten bereits im Kleinkindalter eine Diagnose aus dem Autismus-Spektrum. Aber was bedeutet das? Welche frühen Anzeichen gibt es? Welche Besonderheiten zeigen sich in der Entwicklung? Und vor allem, wie kann ich die Kinder im Alltag gut begleiten, wie kann ich auf ihre Bedürfnisse eingehen?
Dieser Workshop soll praxisnahes Wissen vermitteln. Im Mittelpunkt stehen das Verstehen der kindlichen Perspektive, die Sensibilisierung für individuelle Bedürfnisse und konkrete Anregungen für den Alltag.
Mag.a Petra Ipsits-Lindner
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Picky Eating und ARFID im Autismus-Spektrum – zwischen wählerischem Essverhalten und Essstörung
Margareta Music |
Block 1
WS06
10:45-12:15 Uhr
Viele Menschen im Autismus-Spektrum zeigen ein besonderes Essverhalten – von stark eingeschränkter Lebensmittelauswahl („Picky Eating“) bis hin zu einer manifesten Essstörung im Sinne von ARFID (Avoidant/Restrictive Food Intake Disorder).
Im Workshop werden Unterschiede zwischen entwicklungsbedingtem, selektivem Essverhalten und klinisch relevanter Abweichung dargestellt. Dabei wird beleuchtet, warum Picky Eating und ARFID bei Autismus gehäuft auftreten und welche Warnsignale beachtet werden sollten. Anhand praxisnaher Beispiele werden alltagsrelevante Handlungsmöglichkeiten vorgestellt.
Margareta Music
• Logopädin
• Zollinger Therapeutin
• Therapie nach Brondo
• Selbständig in freier Praxis und Caritas Wohngruppen
• Referentin und Supervision für Fachpersonal
• Beratung bei Still- und Fütterproblemen
• Arbeitsschwerpunkte: orale Restriktion, Begleitung von Menschen mit Neurodivergenz, Still- Fütter- und Essprobleme, Kostaufbau nach oralen Operationen, Entwicklungsverzögerung, Schluckstörungen in jedem Alter, Mehrsprachigkeit
12:15-13:45 Uhr | Mittagspause |
Block 2 (Auswahlmöglichkeit: Workshop oder Vortrag)13:45-15:15 Uhr |
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Autismus zwischen Diagnose und Diversität – Integration neurodiversitätsbezogener Aspekte in die Diagnostik
Mag.a Dr.in Sandra Graf ,BA. |
Block 2
NV02
13:45-15:15 Uhr
Die öffentliche und mediale Präsenz von Autismus hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Insbesondere über soziale Medien verbreiten sich neue Narrative und Selbstdeutungen, die den Blick auf Autismus prägen und zu einem breiten Diskurs über Vielfalt und Abweichung von Normen beitragen. Parallel dazu hat sich der Neurodiversitätsansatz etabliert, der Autismus nicht als Defizit oder Störung, sondern als Variante menschlicher Neuroentwicklung versteht. Diese Entwicklung fordert die klinisch-psychologische Diagnostik heraus, da hier sowohl die Perspektive neurologischer Vielfalt als auch die Anforderungen an eine valide Diagnosestellung berücksichtigt werden müssen.
Im Mittelpunkt steht daher die Frage, wie neurodiversitätsorientierte Perspektiven sinnvoll in die klinisch-psychologische Diagnostik integriert werden können, ohne dabei diagnostische Grenzen zu verwässern. Eine zu breite oder unscharfe Anwendung diagnostischer Kriterien birgt das Risiko, klinische Signifikanz zu verlieren, was nicht nur wissenschaftliche Forschung verfälscht, sondern auch für Betroffene weitreichende Konsequenzen haben kann.
Diskutiert werden, wie eine neurodiversitätssensible Einhaltung diagnostischer Grenzen in Bezug auf Autismus gelingen kann, welche gesellschaftlichen und symptomatischen Dynamiken diesen Prozess erschweren und wie eine differenzierte Abgrenzung zu anderen Störungsbildern – etwa Persönlichkeitsstörungen – gelingen kann. Dabei stehen zentrale Merkmale des Autismus-Spektrums nach ICD-11 ebenso im Fokus wie soziale und kulturelle Dynamiken, die bislang nur unzureichend in diagnostische Überlegungen einbezogen wurden. Besonders Selbstdiagnosen sowie in sozialen Medien verbreitete Symptom- und Erfahrungsnarrative werden in ihren Chancen wie auch in ihren Risiken für die klinisch-psychologische Diagnostik reflektiert, um einer diagnostischen Verwässerung vorzubeugen und die klinische Relevanz der Diagnose aufrechtzuerhalten.
Ziel des Vortrags ist es, ein differenziertes Verständnis von Autismus zu fördern, das sowohl die klinische Relevanz der Diagnose als auch die Anerkennung neurologischer Vielfalt in Diagnostik und Behandlung integriert.
Mag.a Dr.in Sandra Graf ,BA.
• Klinische und Gesundheitspsychologin mit Expertise in der psychologischen Diagnostik und klinischen Supervision
• Schwerpunkt auf neurologische Entwicklungsstörungen, einschließlich Autismus-Spektrum-Störungen und ADHS
• neben ihrer klinischen Tätigkeit ist sie Dozentin im Bereich der klinischen und Neuropsychologie
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Verstehen statt passendbiegen: Praxistaugliche, methodenübergreifende Schlüssel für eine gelingende therapeutische Beziehung mit Autist:innen – von einer Psychotherapeutin, die selbst Autistin ist
Dr. med. Barbara Gorißen |
Block 2
WEB04
13:45-15:15 Uhr
In diesem Workshop erhalten Sie anhand anschaulicher Fallvignetten Einblick in die Innenwelten erwachsener Autist:innen – Menschen, wie sie sich mit genau diesen Themen auch in Ihrer Praxis vorstellen könnten. Vielleicht beginnen Sie innerlich sofort, ein erstes Behandlungskonzept zu skizzieren – gestützt auf Ihre therapeutische Erfahrung, Ihre Methode, Ihre Kenntnis aus Fachliteratur und bisherigen Begegnungen mit autistischen Klient:innen. Doch verstehen Sie diesen Menschen wirklich? Denn: Was sind die Dinge, die man sich als Nicht-Autist nicht anlesen kann? Was sind die Erfahrungen, die fast alle Autist:innen teilen – einfach, weil sie von Kindheit an in einer Welt aufgewachsen sind, die sie als „nicht richtig“ erlebt hat? Und wie wirken diese Erfahrungen auf die therapeutische Beziehung?
Im zweiten Teil jeder Fallvignette erhalten Sie deshalb einen tieferen Einblick: typische, alltägliche Mikrotraumatisierungen seit der Kindheit, die nicht spektakulär sind – keine Verluste, keine Gewalt –, aber umso prägender. Es geht um ständige emotionale Missverständnisse, soziale Ausschlüsse, Anpassungsdruck und das frühe Gefühl, „anders“ zu sein – und irgendwie immer falsch. Diese Erfahrungen prägen Identität und Beziehungsmuster tief, und sind in der Therapie ebenso wirksam wie unsichtbar, wenn man sie nicht kennt.
Der dritte Teil der Fallvignetten bietet Ihnen praktische, methodenübergreifende Impulse: Was braucht dieser Mensch konkret, um sich sicher zu fühlen? Welche Stolpersteine lauern in der Kommunikation – auch in gut gemeinten Interventionen? Wie können Sie mit Respekt und echter Augenhöhe begegnen, ohne den impliziten Druck, sich „doch bitte ein bisschen anzupassen“? Denn: Für viele Autist:innen ist die Welt der Neurotypischen bereits ein permanentes Verlassen der Komfortzone. Wer das versteht – und dies auch spürbar macht –, legt den Grundstein für eine tragfähige therapeutische Beziehung.
Geplant sind etwa 15 Minuten pro Fallvignette – so dass wir in den 90 Minuten möglichst viele Perspektiven gemeinsam erkunden können.
Dr. med. Barbara Gorißen
• Fachärztin für Innere Medizin
• Psychotherapeutin (tiefenpsychologisch fundiert, fachgebunden)
• Ärztliche Hypnotherapeutin (Deutsche Gesellschaft für Hypnose)
• Buchautorin und seit 2014 in eigener Privatpraxis im Großraum Rhein-Main niedergelassen
• Sie ist selbst AuDHD (also Autistin mit ADHS) und betrachtet autistische Welten darum nicht einfach als „Besucherin von außen“ - sie ist darin zu Hause.
• Ihre Spezialisierungen als Psychotherapeutin sind Depression und Burnout sowie - natürlich - Neurodivergenz. Zu diesen Themen hat sie bereits mehrere Bücher veröffentlicht.
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In Beziehung kommen - Die erweiterte Aufmerksamkeits- und Interaktionstherapie (AIT) nach Helmut Hartmann als entwicklungsfördernder Ansatz bei Autismus
Martina Steinhaus |
Block 2
WEB05
13:45-15:15 Uhr
Wie entsteht Kontakt, wenn Sprache nicht trägt? Wie gelingt Beziehung zu Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen im Autismus-Spektrum, wenn klassische Kommunikation versagt? Die erweiterte Aufmerksamkeits- und Interaktionstherapie (AIT) nach Helmut Hartmann bietet hierfür einen beziehungsbasierten Zugang, der nicht auf sprachliche Instruktion, sondern auf Präsenz, geteilte Aufmerksamkeit und nonverbale Resonanz setzt. AIT versteht sich als entwicklungspsychologisch fundierter, körper- und beziehungsorientierter Ansatz für die Frühförderung und Autismustherapie.
„Beziehung entsteht nicht durch Worte, sondern durch geteilten Präsenz.“ (Martina Steinhaus)
Ausgehend von dieser Haltung zeigt der Vortrag praxisnah, wie AIT wirkt – und wie sie weiterentwickelt werden kann: durch das Modell BIK – Beziehungsorientierte Interaktion & Kommunikation (nach Steinhaus), das zusätzlich dialogische, systemische und alltagsnahe Elemente integriert. Ergänzt wird der Ansatz durch die Transaktionsanalyse, insbesondere durch das Modell der drei psychologischen Grundbedürfnisse: Stimulus - Struktur - Stroke
Anhand von Beispielen und Reflexionsimpulsen wird deutlich, wie daraus ein modernes, tragfähiges Konzept für die autismusspezifische Förderung entsteht – über Disziplinen hinweg und mit Blick auf das, was zählt: echte Beziehung.
Kurzfassung:
In Resonanz kommen – Erweiterte AIT, BIK & Transaktionsanalyse
Wie gelingt Beziehung im nichtsprachlichen Dialog bei Autismus?
Der Vortrag zeigt praxisnah, wie sich die erweiterte AIT nach Hartmann, das BIK-Modell (Steinhaus) und die Transaktionsanalyse (3 S) zu einem modernen, beziehungsorientierten Förderansatz
Martina Steinhaus
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Eintritt in meine Welt – Beziehungsaufbau und Interaktion in der therapeutischen Behandlung mit Kindern
Mag.a pth. Katharina Scherfler |
Block 2
WEB06
13:45-15:15 Uhr
Der Workshop geht auf den Beziehungsaufbau und die Interaktion im therapeutischen Rahmen in der Behandlung mit Kindern ein, welche mit einer Autismusspektrumsstörung diagnostiziert sind und verbal kommunizieren. Wie ist es möglich, Kinder zu begleiten, sodass diese einen in ihre Welt einlassen wollen und wir dieses auch verstehen? Es werden verschiedene Aspekte des Beziehungsaufbaus zu Beginn einer therapeutischen Behandlung thematisiert sowie die Interaktion, welche sich aus diesem Beziehungsaufbau ergibt. Zudem wird auf Basis von Praxisbeispielen angesprochen, welche Medien und Tools sich als unterstützend erwiesen haben.
Mag.a pth. Katharina Scherfler
• Psychotherapeutin (Psychoanalytisch - Psychodynamische Therapie - Psychoanalyse/Psychoanalytische Psychotherapie) in freier Praxis
• Weiterbildung - Universitätslehrgang für Säuglings-, Kinder- Jugendlichenpsychotherapie;
• Lehrtherapeutin mit partieller Befugnis des Psychoanalytischen Seminar Innsbruck (PSI) und der Sigmund Freud Privatuniversität (SFU)
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Wirksame Psychotherapie für Menschen im Autismus-Spektrum - Grundkonzepte, Rahmenbedingungen, Themen, bewährte Ansätze und Angebote
Dipl.-Psych.in Brit Wilczek |
Block 2
WS07
13:45-15:15 Uhr
Immer mehr Menschen mit Autismus-Diagnose ersuchen in Kliniken und Praxen nach Psychotherapie. Viele waren in stationärer oder ambulanter Behandlung, blieben jedoch mit dem Eindruck zurück, ihre „eigentlichen Probleme“ nie gelöst oder auch nur erfasst zu haben. Umgekehrt ist bei Kliniker:innen vielfach der Eindruck entstanden, dass Betroffene von bewährten Interventionen nicht erreicht werden oder dass sie gar generell nicht von Psychotherapie profitieren könnten. Dies ändert sich, sobald grundlegende Erkenntnisse zu autistischen Wahrnehmungsweisen, zu Besonderheiten in der sozio-emotionalen Entwicklung und zum Erleben Betroffener in der therapeutischen Zusammenarbeit berücksichtigt und Interventionen an die autistische Grundproblematik angepasst werden.
In diesem Workshop sollen aus der Autismus-spezifischen Psychotherapie-Praxis heraus wesentliche Erfahrungen, häufige Themen sowie bewährte Ansätze und Angebote vermittelt werden. Dabei werden auch unterstützende äußere Rahmenbedingungen sowie hilfreiche bzw. notwendige Voraussetzungen in Haltung und Herangehensweise seitens des/der Therapeut:in betrachtet.
Inhalte des Workshops:
• Vertiefung der Visualisierungsmodelle zum gemeinsamen Grundverständnis
• Psycho-Edukation, Diagnostik bzw. Diagnose-Vermittlung als therapeutische Interventionen
• Themen und Ziele für die Autismus-spezifische Psychotherapie
• Bewährte therapeutische Ansätze und Interventionsmethoden
• Überlegungen zur Therapie-Planung u. -Gestaltung
Dipl.-Psych.in Brit Wilczek
• Psychol. Psychotherapeutin
• Dipl.-Tanztherapeutin BVT
• In eigener Praxis tätig
• Supervision, Vortrags- u. Weiterbildungstätigkeit im Bereich Autismus
• Beratung u. Therapie in Reha- u. Jugendhilfe-Einrichtungen
• Autorin und Referentin im Bereich Autismus
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Therapieziel: Kohärente autistische Identität
Mag.a Alexandra Sinzinger |
Block 2
WS08
13:45-15:15 Uhr
Autismus-Spektrum-Störungen sind gekennzeichnet durch eine angeborene und lebenslang bestehende andere Art der Wahrnehmung und Informationsverarbeitung. In diesem Zusammenhang stellt „Heilung“ kein adäquates Therapieziel dar.
Erlernte und eintrainierte Anpassungsleistungen können die Besonderheiten verstecken, kaschieren, kompensieren und überdecken. Für die betroffenen Personen ist dieses „Masking“ jedoch häufig Segen und Fluch zugleich: Einer Nützlichkeit im gesellschaftlichen Zusammenleben steht das klare Risiko für Komorbiditäten (Depressionen etc.) gegenüber. Personen im Autismus-Spektrum berichten häufig davon, nicht zu wissen, wer sie selbst wirklich sind.
An dieser Stelle setzt der gegenständliche Vortrag an, indem als Therapieziel für die Arbeit mit Personen im Autismus-Spektrum der Fokus auf das Etablieren einer kohärenten autistischen Identität beleuchtet wird: „Wer bin ICH als Person im Autismus-Spektrum?“ Das (Er-) Kennenlernen der eigenen Person in ihrer Einzigartigkeit (Identitätsentwicklung) und die Akzeptanz der autistischen Besonderheiten stehen im Mittelpunkt. „Masking“ kann dabei ein hilfreiches und wertvolles Mittel sein – jedoch nur, wenn es bewusst und zielgerichtet eingesetzt wird, ohne dabei die eigene Person in ihrem Selbst völlig „zu verkleiden“.
Mag.a Alexandra Sinzinger
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wird noch bekannt gegeben
Mag.a Rosemarie Dressler |
Mag.a Rosemarie Dressler
• Psychotherapeutin (System. Familientherapie)
• Hypnotherapeutin in freier Praxis
• Sprachpädagogin
• Sensorische Integrationsarbeit
• Familienberaterin
• Schwerpunkt: Autismus
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„Fokus und Freude“ - Den Umgang mit Spezialinteressen gestalten
Ulrike Meyer-Kindelmayer, B.A. |
Block 2
WS10
13:45-15:15 Uhr
Ob Dinosaurier, Fahrpläne oder Programmiersprachen - Spezialinteressen sind bunt, intensiv und einzigartig. In diesem Workshop nehmen wir sie als Schlüssel zur Welt wahr: als Möglichkeit, Motivation, Wissen und Freude zu entfalten. Wir beleuchten ihre Funktion und Bedeutung und sammeln gemeinsam Ideen, wie man sie in Arbeit, Schule und Alltag förderlich einsetzen kann. Das Ziel ist es, sowohl die Grenzen, als auch die vielfältigen Möglichkeiten im Umgang mit Spezialinteressen zu vermitteln.
Ulrike Meyer-Kindelmayer, B.A.
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Elternarbeit bei Kindern im Autismus-Spektrum: Brücken bauen zwischen Behandlung und Alltag
Mag.a Sigrid Kuckenburg Mag.a Yvonne Scheibenreiter-Karner |
Block 2
WS11
13:45-15:15 Uhr
Die Einbindung der Eltern ist ein zentraler Bestandteil in der Arbeit mit Kindern im Autismus-Spektrum. Dieser Workshop beschäftigt sich mit der Frage, wie durch strukturierte Elternberatung und -anleitung die Generalisierung von Therapieinhalten in das häusliche Umfeld verbessert werden kann und so eine zentrale Säule wirksamer Unterstützung darstellt. Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie Eltern beim Erwerb von Wissen über das Autismus-Spektrum begleitet werden, um Verständnis und eine akzeptierende Haltung zu fördern. Es wird besprochen, wie Eltern gezielt angeleitet werden, neue Verhaltensweisen und die Kommunikation ihres Kindes im Alltag zu fördern. Darüber hinaus werden Grundlagen, Zielsetzungen und Methoden der Elternarbeit vorgestellt sowie Herausforderungen aus der Praxis diskutiert.
Mag.a Sigrid Kuckenburg
• Klinische- und Gesundheitspsychologin
• Freie Praxis in 3242 Texing (Bezirk Melk, Niederösterreich)
• Schwerpunkt: Unterstützung für Kinder und Jugendliche im Autismus Spektrum und ihre Familien mit dem Fokus: freudvolle Interaktion, Verhaltensanalyse, Förderung der Kommunikation und der sozialen Kompetenz
• Elternanleitung, Elternberatung und Fortbildungen
Mag.a Yvonne Scheibenreiter-Karner
• Klinische- und Gesundheitspsychologin
• Neurofeedback
• Klinische Hypnose
• Vorstandsmitglied Verein Autismus Burgenland
• Freie Praxis in 2542 Kottingbrunn (Bezirk Baden, Niederösterreich)
• diverse Vortragstätigkeiten
• Schwerpunkte: Autismus, ADHS, FASD bei Kindern und Jugendlichen, Eltern- und Bezugspersonen-Trainings, Soziale-Kompetenz-Gruppen
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"Red flags" – Wann sollen wir an das Autistische Spektrum denken?
Mag.a Andrea Steinbauer-Schütz Dr.in Johanna Tomaselli |
Block 2
WS12
13:45-15:15 Uhr
Autismus wird im Sinne eines breiten Spektrums verstanden. In Anbetracht der steigenden Prävalenzrate ist eine Früherkennung und sind daraus resultierende therapeutische Maßnahmen von großer Bedeutung. Das frühe Erkennen bzw. die Einordnung von Verhaltensweisen können wegweisend und ausschlaggebend für die Entwicklung von Kindern sein. In diesem Workshop wollen wir sogenannte „Red flags“ für unterschiedliche Altersgruppen aufzeigen und Bewusstsein und Achtsamkeit für die Besonderheiten von Menschen im Spektrum schaffen. Fallbeispiele aus der Praxis der Teilnehmer:innen sind willkommen.
Mag.a Andrea Steinbauer-Schütz
• Klinische- und Gesundheitspsychologin
• Klientenzentrierte Kinder- und Jugendlichenberatung
• arbeitet an der Entwicklungsmedizinischen Ambulanz der Barmherzigen Brüder Linz
Dr.in Johanna Tomaselli
• Klinische- und Gesundheitspsychologin
• arbeitet an der Entwicklungsmedizinischen Ambulanz der Barmherzigen Brüder Linz
15:15-15:40 Uhr | Pause |
15:40-16:40 Uhr |
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99 Tipps für ein glücklichen Leben mit Autismus
Dr.in Brita Schirmer |
HV06
15:40-16:40 Uhr
Was wünschen sich Eltern für ihre Kinder, Lehrkräfte für ihre Schützlinge und was wünscht man sich für sich selbst? Ein gutes, glückliches Leben! Nur, wann ein Leben erfüllt, gelungen und glücklich ist, schätzen Menschen sehr unterschiedlich ein. Letztlich kann es nur von einer Person selbst bewertet werden. Es geht auch nicht darum trotz Autismus ein gutes Leben zu führen – sondern mit Autismus glücklich zu sein.
In diesem Vortrag werden Tipps gegeben, die Menschen im Autismus-Spektrum und ihre Lebensbegleiter:innen dabei unterstützen sollen, ihren Weg zum Glück zu finden. Sie sind ganz unterschiedlich: Manche klein und sofort umsetzbar, andere brauchen langfristige Strategien oder sogar gesellschaftliche Veränderungen.
Hier wird keine trockene Theorie präsentiert: Alles basiert auf persönlichen Erfahrungen aus mehr als 30 Jahren Tätigkeit mit und für Menschen im Autismus-Spektrum und wird dann wissenschaftlich fundiert. Freuen Sie sich auf einen schönen Abschluss dieser Tagung: offen, undogmatisch und mit einer guten Portion Berliner Humors.
Dr.in Brita Schirmer
16:40 Uhr | Verabschiedung |
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